4 beliebte Instrumente zur Selbsteinschätzung für (neue) Mitarbeiter

Self Assessment oder Selbsteinschätzung ist eine Methode, um sich selbst zu bewerten und mehr Einblick in Stärken, Schwächen und Charaktereigenschaften zu gewinnen, die die eigene Arbeit beeinflussen. In diesem Artikel erklären wir, was Selbsteinschätzung genau bedeutet und welche Instrumente beliebt sind.

 

Was ist eine Selbsteinschätzung (Self Assement)?

Eine erfolgreiche Karriere beginnt mit Selbsterkenntnis. Die bewusste Wahl eines Arbeitsplatzes/Arbeitsplatztyps ist nur möglich, wenn man weiß, was man will und was man tun kann. Der Vorteil einer Selbsteinschätzung besteht darin, dass es sich nicht um einen Test handelt, den man bestehen oder nicht bestehen kann. Es gibt nämlich keine richtigen oder falschen Antworten.

 

Die Selbsteinschätzung ist eine Methode, mit deren Hilfe man mehr über sich selbst erfahren kann, indem man Informationen über arbeitsbezogene Werte und Vorlieben, Interessen, Persönlichkeitstyp und Fertigkeiten sammelt. Wenn Sie diese Variablen bei sich kennen, können Sie leichter Funktionen und Aufgaben finden, die Ihrem Profil entsprechen.

 

Woraus besteht eine Selbstbeurteilung?

Um Ihr berufliches Profil deutlicher zu machen, müssen Sie auf jeden Fall die nachfolgenden Eigenschaften in der Analyse besonders beachten.

 

1. Arbeitsbezogene Werte

Arbeitsbezogene Werte sind die Normen, Überzeugungen und Ideen, die für eine Person auf persönlicher Ebene wichtig sind. Dabei kann es sich zum Beispiel um das Bedürfnis nach Autonomie, Sicherheit oder Flexibilität und die Gewährleistung einer guten Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben handeln.

 

Arbeitsbezogene Werte können sich auch auf das gesellschaftliche Profil eines Unternehmens beziehen. Haben Umwelt und Menschenwürde einen hohen Stellenwert für Sie? Dann wollen Sie wahrscheinlich nicht für ein Unternehmen arbeiten, das als Umweltverschmutzer bekannt ist, oder für einen Arbeitgeber, der seine Mitarbeiter unter schlechten Arbeitsbedingungen arbeiten lässt, um die Produktionskosten zu senken.

 

2. Interessen

Ihre Interessen werden von den Aktivitäten bestimmt, die Sie gern (oder gar nicht) ausüben. Psychologische Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen, die dieselben Interessen haben, für gewöhnlich auch gern dieselbe Art von Arbeit verrichten. So nutzt beispielsweise das „Strong Interest Inventory“ (benannt nach dem Psychologen E.K. Strong) die Interessen einer Person als wichtiges Kriterium für eine gezielte Karriereberatung.

 

3. Persönlichkeitstyp

Ein Persönlichkeitstyp wird aus der Kombination von sozialen Merkmalen, beruflichen Motiven, Bedürfnissen und Einstellungen gebildet. Ihr Persönlichkeitstyp bestimmt weitgehend, ob Sie für eine bestimmte Art von Arbeit oder ein bestimmtes Arbeitsumfeld geeignet sind. Die Persönlichkeitstheorie des Schweizer Psychiaters Carl Jung bildet die Grundlage für ein populäres Einschätzungsinstrument wie den Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI).

 

4. Fertigkeiten

Die Fertigkeiten werden größtenteils von der natürlichen Begabung bestimmt, können aber durch gezielte Ausbildungs- und Lernwege gestärkt und verbessert werden. Sie bestimmen weitgehend, ob (und wie leicht) Menschen bestimmte Fertigkeiten beherrschen können.

 

Beispiele für Fertigkeiten sind mathematisches Verständnis, Sprachsinn, musikalisches Talent, logisches Denkvermögen und Geschicklichkeit. Die Fertigkeiten, die Sie besitzen, bestimmen größtenteils Ihre Eignung für eine bestimmte Art von Arbeit. Jemand mit zwei linken Händen wird nicht so schnell Schreiner, und jemand mit einem begrenzten Sprachgefühl besitzt keine guten Voraussetzungen für eine Laufbahn als Schriftsteller.

 

Vorteile

Worin liegen die Hauptvorteile der Durchführung einer Selbsteinschätzung? Wir werden sie Ihnen kurz vorstellen.

 

  • Die aus der Selbsteinschätzung resultierenden Erkenntnisse geben Führungskräften einen besseren Einblick in das Gesamtprofil eines Mitarbeiters.
  • Es wird einfacher, Kompetenzen und Fertigkeiten zu beschreiben und mit klaren Stellen- und Charakterprofilen zu verknüpfen.
  • Und die Mitarbeiter werden aktiv in den Bewertungsprozess miteinbezogen. Sie sind nicht nur passive Empfänger von Rückmeldungen, sondern tragen aktiv und mit ihren eigenen Erkenntnissen zum Reflexions- und Verbesserungsprozess bei. Dadurch wird es auch leichter, produktive Gespräche und Diskussionen in Gang zu bringen.
  • Die zusätzlichen Informationen, die sich durch Selbsteinschätzungen ergeben, erleichtern die Erkennung und Schließung von Qualifikationslücken.
  • Selbsteinschätzung wirkt motivierender als die alleinige Beurteilung von Mitarbeitern durch Führungskräfte.

Beliebte Instrumente für die Selbsteinschätzung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich selbst zu beurteilen. Die verschiedenen Beurteilungsmethoden haben zu einer Reihe beliebter Methoden und Instrumente geführt.

 

1. Myers-Briggs

Der Myers-Briggs Type Indicator wurde von Katherine Briggs und Isabel Briggs Myers entworfen und basiert auf den Persönlichkeitstypen von Carl Jung. Jung unterscheidet 16 Persönlichkeitstypen, die darauf basieren, wie Menschen sich ausdrücken, Informationen interpretieren, Entscheidungen treffen und ihr Leben leben.

 

Die 16 Persönlichkeitstypen von Jung lassen sich in vier Kategorien einteilen.

 

Die Analysten

Die Gruppe der Analysten setzt sich wie folgt zusammen:

  • Die Architekten. Das sind einfallsreiche und strategische Denker, die für alles einen Plan haben.
  • Der Logiker – ein innovativer Typ, der einen unstillbaren Hunger nach Wissen zeigt.
  • Der Befehlshaber. Dieser Mitarbeitertyp präsentiert sich als mutige, einfallsreiche und kraftvolle Führungspersönlichkeit, die immer einen Weg oder eine Lösung findet.
  • Die Debattierer. Das sind kluge und neugierige Denker, die intellektuelle Herausforderungen lieben.

 

Die Diplomaten

Diese Gruppe besteht aus:

  • Den Advokaten. Das sind stille Menschen, die gern im Hintergrund arbeiten, aber trotzdem oft inspirierende und unermüdliche Idealisten sind.
  • Die Vermittler, die oft als poetische, freundliche und altruistische Menschen charakterisiert werden.
  • Die Protagonisten – charismatische Führer, die ihre Zuhörer und Kollegen oft zu inspirieren wissen.
  • Die Aktivisten. Sie sind begeisterte, kreative und sozial freie Geister.

 

Die Wachposten

Die Gruppe der Wachposten (der Logiker, Verteidiger, Vorgesetzte und Konsul) besteht aus praktischen, engagierten, zuverlässigen und hilfsbereiten Persönlichkeiten, die im Umgang mit Menschen und Projekten sehr versiert sind.

 

Die Kundschafter

Die Kundschafter (Virtuosen, Abenteurer, Unternehmer und Entertainer) sind Typen, die sich durch Charaktereigenschaften wie Charme, Spontaneität und Flexibilität hervorheben. Außerdem handelt es sich in der Regel um energische Menschen, die gern neue Dinge ausprobieren.

 

2. DISC

Die DISC-Theorie ist ein Verhaltensmodell, das auf einem Quadranten aus der Arbeit von William Moulton Marston (1893-1947) basiert. Das Modell unterscheidet im Hinblick auf die Persönlichkeit vier Hauptdimensionen.

 

  1. Dominanz: das Merkmal, das beschreibt, wie man Probleme angeht, für sich selbst einsteht und mit (schwierigen) Situationen umgeht.
  2. Einfluss: die Variable, die beschreibt, wie jemand mit Menschen interagiert und kommuniziert.
  3. Stabilität: die Dimension, die das Temperament bestimmt (die Kombination aus Geduld, Durchsetzungsvermögen, Selbstbeherrschung und Tiefgang).
  4. Gewissenhaftigkeit: das Persönlichkeitsmerkmal, das beschreibt, wie jemand mit Verantwortlichkeiten und Verfahren umgeht.

 

Wenn Sie sich eine Übersicht über die oben genannten Hauptdimensionen Ihrer Persönlichkeit verschaffen, erhalten Sie einen guten Eindruck von den Arbeitstypen, Funktionen und Arbeitsstilen, die Ihrer Persönlichkeit entsprechen oder nicht entsprechen.

3. Big Five

Mit den Big Five meinen wir in diesem Zusammenhang nicht die fünf Tiere der afrikanischen Tierwelt, sondern eine weit verbreitete Persönlichkeitstheorie. Die als „Big Five“ bekannte Persönlichkeitstheorie ordnet den unten aufgeführten fünf Persönlichkeitsmerkmalen eine Punktzahl zu.

 

  • Extravertiertheit: Der Grad der Extravertiertheit ist ein Indikator für die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit anderen Menschen. Extravertierte Menschen schätzen soziale Kontakte und arbeiten gern in Teams, während introvertierte Menschen gern allein und für sich arbeiten.
  • Freundlichkeit: Diese Skala zeigt, wie altruistisch jemand ist. Achten Sie hauptsächlich auf Ihre eigenen Interessen oder auch auf andere? Menschen, die bei dieser Komponente schlecht abschneiden, sind oft kompetitiv und unkooperativ, während Menschen am anderen Ende des Spektrums dazu neigen, sozialer und umgänglicher zu sein.
  • Emotionale Stabilität: sie zeigt an, ob Sie ruhig und unnachgiebig oder empfindsamer sind. Sie ist oft auch ein Indikator für Stressresistenz.
  • Ordentlichkeit: sie zeigt, inwieweit Sie geordnet, strukturiert und systematisch arbeiten.
  • Offenheit: sie bestimmt weitgehend, inwieweit Sie offen für neue Erfahrungen sind. Menschen, bei denen dieses Persönlichkeitsmerkmal stark ausgeprägt ist, sind oft kreativ und ideenreich, während weniger offene Menschen traditionell eingestellt sind und oft an traditionellen Arbeitsweisen festhalten.

 

4. AG5 Kompetenzverwaltung

Mit der Kompetenzverwaltungssoftware von AG5 können Mitarbeiter von Organisationen eine Qualifikationseinschätzung durchführen. Dabei handelt es sich um eine Selbsteinschätzung im Bereich der Fertigkeiten. So können Sie schnell erkennen, für welche Rollen oder Projekte sie eingesetzt werden können.

Der große Vorteil besteht darin, dass Sie auf diese Weise mit breit einsetzbarem Personal arbeiten. Das ist nicht nur für das Unternehmen praktisch. Auch für die Arbeitnehmer wird die Arbeit viel abwechslungsreicher und interessanter. Außerdem fördert ein derartiger Ansatz Umschulungen, die in den kommenden Jahren immer wichtiger werden!

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An die Arbeit!

Selbsteinschätzung ist eine Möglichkeit, um Einblick in Ihre Qualitäten und arbeitsbezogenen Persönlichkeitsmerkmale zu gewinnen. Sie lernen, wo Ihre Interessen, Stärken und Schwächen liegen – Erkenntnisse, von denen Sie und auch Ihr Arbeitgeber profitieren. Machen Sie sich also mit einem der oben genannten Selbsteinschätzungsinstrumente vertraut, und bringen Sie Ihre berufliche Selbsterkenntnis auf ein höheres Niveau!

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