„Wie kann ich meine eigenen Kompetenzen oder die meiner Kollegen verbessern?“ ist eine Frage, die Ihnen wahrscheinlich schon das eine oder andere Mal durch den Kopf gegangen ist. Die Kompetenzentwicklung ist ein zielgerichteter Weg, bestehende Kompetenzen zu verbessern oder neue Kompetenzen zu Ihrem Fachwissen hinzuzufügen.
Aber was genau ist Kompetenzentwicklung? Was sind ihre wichtigsten Vorteile? Und wie können Sie einen geeigneten Rahmen für die Kompetenzentwicklung in Ihrem Unternehmen entwickeln? Dieser Artikel enthält alle entsprechenden Infos.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Kompetenzen?
Bevor wir etwas Sinnvolles über die Kompetenzentwicklung sagen können, ist es wichtig, sich auf eine klare Definition von Kompetenzen zu einigen. Sie werden oft mit Fähigkeiten in einen Topf geworfen, obwohl es sich um zwei klar voneinander getrennte Konzepte handelt.
Der Hauptunterschied zwischen einer Kompetenz und einer Fähigkeit besteht darin, dass Kompetenzen eine viel breitere Kategorie darstellen als Fähigkeiten.
Kompetenzen setzen sich wie folgt zusammen:
- Das spezifische Wissen, das jemand zu einem bestimmten Thema oder auf einem bestimmten Gebiet besitzt.
- Eine oder mehrere Fertigkeiten. Fertigkeiten beziehen sich hauptsächlich auf körperliche und geistige Handlungen und Aufgaben, die jemand beherrscht.
- Die Einstellungen und Charaktereigenschaften einer Person, z.B. die Einstellung gegenüber Kollegen, das Pflichtbewusstsein oder das Temperament.
In diesem Blog lesen Sie alles über den Unterschied zwischen Kompetenzen und Fähigkeiten. Sie finden auch praktische Beispiele für beide Begriffe.
Was ist Kompetenzentwicklung?
Der Arbeitsmarkt von heute ist ein dynamisches Umfeld. Die Digitalisierung erfordert ständig neue Kompetenzen und Fähigkeiten, während viele traditionelle Arbeitsplätze verschwinden oder an Bedeutung verlieren. Außerdem benötigen immer mehr Unternehmen und staatliche Einrichtungen hochqualifizierte Mitarbeiter, die lernwillig und bereit sind, mit dem Unternehmen zu wachsen.
Andererseits sind die Berufstätigen von heute auch sehr anspruchsvoll. Viele junge Leute der Generation Y arbeiten nicht nur, um ihre Rechnungen zu bezahlen, sondern suchen auch nach einer sinnvollen Tätigkeit, die Wachstumschancen und Zufriedenheit bietet. In einer kürzlich durchgeführten Studie zogen fast zwei Drittel der befragten Arbeitnehmer einen Job mit mäßigem Einkommen und vielen Aufstiegsmöglichkeiten einem Job vor, der zwar sehr gut bezahlt wird, aber nur wenige Herausforderungen bietet und eintönig ist.
Folglich profitieren sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer von der Kompetenzentwicklung. Aber was genau bedeutet der Begriff? Kompetenzentwicklung ist die Praxis, eine oder mehrere Kompetenzen auf eine bestimmte Weise und in eine bestimmte Richtung zu entwickeln.
„Entwicklung“ bezieht sich auf:
- Verbesserung vorhandener Kompetenzen. Gezieltes Training, zusätzliches Wissen und eine veränderte Einstellung sind Möglichkeiten, dieses Ziel zu erreichen.
- Hinzufügen neuer Kompetenzen zu Ihrem beruflichen Arsenal. Dazu gehören ständiges Lernen und Offenheit für neue Herausforderungen.
Aus organisatorischer Sicht dient die Kompetenzentwicklung zwei Hauptzwecken:
- Verbesserung der Abstimmung zwischen den Kompetenzen der Mitarbeiter und den strategischen Zielen des Unternehmens.
- Anregung und Entwicklung des Engagements der Arbeitnehmer in der Organisation. Das Ergebnis: zufriedenes Personal und weniger Fluktuation.
Vorteile
Eine gute Kompetenzentwicklung bietet viele Vorteile für Unternehmen und einzelne Mitarbeiter. Und das sind die wichtigsten Vorteile:
1. Verbesserte Wettbewerbsfähigkeit
Die Kompetenzentwicklung verbessert die Übereinstimmung zwischen den strategischen Zielen einer Organisation und den Kompetenzen ihrer Mitarbeiter. Das stärkt Ihre Wettbewerbsposition und macht die Organisation zukunftssicher.
2. Bessere Entscheidungsfindung
Die Kompetenzentwicklung ermöglicht eine sorgfältige Bestandsaufnahme aller Stärken und Schwächen Ihrer Mitarbeiter. Mithilfe dieser Informationen können Sie die Effizienz Ihrer Geschäftsprozesse steigern und eine Über- oder Unterbesetzung bei Spezialprojekten vermeiden.
3. Anwerbung und Bindung von Mitarbeitern werden einfacher
Keine Organisation möchte eine Drehtür sein. Im Hinblick auf die Geschäftskontinuität ist es wichtig, die richtigen Mitarbeiter zu gewinnen und sie für einen längeren Zeitraum an das Unternehmen zu binden. Die Kompetenzentwicklung erleichtert dieses Ziel. Sie erfahren, welche Kompetenzen Sie benötigen. Und Mitarbeiter, die sich bei Ihnen weiterentwickeln können, halten Sie für einen attraktiven Arbeitgeber.
4. Verbesserter Service
Verfügt Ihre Belegschaft über die richtigen Kompetenzen? Dann wird es einfacher sein, einen erstklassigen Service zu bieten. Die Qualität Ihrer Dienstleistungen und Produkte wird gesteigert, was die Ergebnisse verbessert und die Kundentreue stärkt. Das ist sehr wichtig in einer Zeit, in der Personalisierung und ein hohes Dienstleistungsniveau als treibende Kräfte für Mehrwert und Kundenbindung fungieren.
5. Höhere Sicherheit, weniger Risiken
Wenn alle Mitarbeiter ein klares Verständnis von Kompetenzen und Fähigkeiten haben, können Produktionslinien und Produktionsprozesse von Anfang bis Ende sicher organisiert werden. Der Vorteil: mehr Sicherheit und weniger Arbeitsunfälle.
6. Zukunftssicher
Nähert sich einer Ihrer Mitarbeiter dem Rentenalter? Oder hat jemand Ihr Unternehmen unerwartet verlassen? Mithilfe der Kompetenzentwicklung können Sie Mitarbeiter mit hohem Potenzial auf ihre künftige Rolle vorbereiten und sicherstellen, dass Sie jederzeit den richtigen Nachfolger an Bord haben.
7. Mitarbeiterwachstum
Die Kompetenzentwicklung ist ein wirksames Instrument zur Förderung der persönlichen und beruflichen Entwicklung. Die Methode bietet den Mitarbeitern ein besseres Verständnis ihres eigenen Potenzials und ermöglicht es ihnen, vorhandene Kompetenzen zu schärfen und gezielt neue Kompetenzen zu entwickeln.
Rahmen für die Kompetenzentwicklung
Wie kann man Kompetenzentwicklung betreiben? Die genaue Vorgehensweise kann je nach Unternehmen variieren. Es gibt aber einen wirksamen Rahmen, der aus mehreren festen Schritten besteht.
Schritt 1: Vorbereitung
Die Umsetzung der Kompetenzentwicklung in die Praxis beginnt mit einer guten Vorbereitung.
- Legen Sie zuerst fest, welches Ziel Sie mit der Kompetenzentwicklung erreichen wollen.
- Welche Informationen möchten Sie sammeln?
- Wie und zu welchem Zweck möchten Sie diese Daten verwenden?
- Und an welchen Umfangdenken Sie?
Anhand der Antworten auf diese Fragen können Sie bestimmen, welche Personen innerhalb der Organisation mit dem Rahmen für die Kompetenzentwicklung arbeiten werden.
Schritt 2: Sammeln von Informationen
Der nächste Schritt ist das Sammeln von Informationen. Je mehr Daten Ihnen zur Verfügung stehen, desto präziser und detaillierter können Sie den Prozess der Kompetenzentwicklung gestalten.
Für die Sammlung der erforderlichen Informationen stehen Ihnen mehrere Methoden (und Kombinationen von Methoden) zur Verfügung.
- Beobachten Sie, wie die Mitarbeiter ihrer Arbeit erledigen. Diese Methode ist besonders nützlich, wenn es um Aufgaben geht, die manuelle Arbeit (Fabrikarbeit, Bauwesen usw.) erfordern.
- Sprechen Sie mit Ihrem Personal. Die Gespräche können einzeln oder in Gruppen durchgeführt werden.
- Entwerfen Sie eine Umfrage oder einen Fragebogen, und lassen Sie ihn an alle betroffenen Mitarbeiter verteilen.
- Analysieren Sie Arbeits- und Geschäftsprozesse. Überprüfen Sie, ob sie mit den strategischen Zielen der Organisation übereinstimmen und ob sie effizient genug sind.
Schritt 3: Aufbau des Rahmens
Sie haben jetzt alle relevanten Informationen gesammelt. Das ist eine gute Nachricht, denn jetzt können Sie damit beginnen, einen guten Rahmen für die Kompetenzentwicklung zu schaffen.
Die nächsten Schritte dienen dazu, den Aufbauprozess einfacher und transparenter zu gestalten.
- Ordnen Sie alle gesammelten Informationen in Kompetenzkategorien.
- Unterteilen Sie die Kompetenzen und die damit verbundenen Mitarbeiter in Subkategorien. Verfeinern Sie diese Kategorien weiter.
- Identifizieren und benennen Sie die Kompetenzen auf individueller Ebene.
Schritt 4: Implementierung des Rahmens
Wenn der endgültige Rahmen fertig ist, ist es an der Zeit, Ihren Kompetenzentwicklungsplan in Ihrer Organisation umzusetzen. Sprechen Sie mit den betroffenen Mitarbeitern. Die Schaffung von Unterstützung ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Kompetenzentwicklung.
Nachfolgend finden Sie einige Tipps zur Einführung von Rahmenbedingungen.
- Sorgen Sie für eine klare Verbindung zwischen individuellen Kompetenzen und Unternehmenszielen.
- Belohnen Sie Kompetenzen mit einem angemessenen Gehalt und guten Entwicklungsmöglichkeiten.
- Bieten Sie hochwertiges Coaching und Training an.
- Drücken Sie sich einfach aus. Ein Rahmen für die Kompetenzentwicklung muss klar und für alle verständlich sein. Ein kompliziertes Regelwerk verfehlt seinen Zweck.
- Seien Sie ehrlich und transparent gegenüber Ihren Mitarbeitern, wenn es um das Wie und Warum der Kompetenzentwicklung geht.
Tipp: Machen Sie Kompetenzen sichtbar!
Die Kompetenzentwicklung wird konkreter und einfacher, wenn die Kompetenzen visualisiert werden. Und die beste Möglichkeit dafür ist die Erstellung und Pflege einer Qualifikationsmatrix.
Eine Qualifikationsmatrix ist eine schematische Übersicht über die Mitarbeiter und ihre jeweiligen Kompetenzen, Fähigkeiten und Qualifikationen. Eine Qualifikationsmatrix kann eine von mehreren praktischen Formen haben – je nach Komplexität und den enthaltenen Fähigkeiten und Kompetenzen. Die Matrix besteht aus einer vertikalen und einer horizontalen Achse. Die eine Achse steht für die verschiedenen Mitarbeiter, während die andere Achse die Kompetenzen und/oder Fähigkeiten darstellt, die für die ordnungsgemäße Ausführung einer bestimmten Aufgabe erforderlich sind. Umgekehrt funktioniert es genauso gut.
Die Matrix bietet mehrere Vorteile.
- Sie sehen auf einen Blick, über welche Kompetenzen Ihre Mitarbeiter verfügen und welche Ihrem Unternehmen noch fehlen.
- Eine Qualifikationsmatrix ist ein sehr variables und flexibles Instrument. Je nach Bedarf kann sie auf Teams, bestimmte Abteilungen, Standorte oder Manager zugeschnitten werden. Kurzum: Eine Qualifikationsmatrix bietet viel Raum für individuelle Anpassungen.
- Sie können einfacher und schneller Ersatz- und Zusatzkräfte für die Hochsaison finden.
- Die Matrix trägt der menschlichen Vorliebe für die visuelle Verarbeitung von Informationen Rechnung.
- Mithilfe einer speziellen Qualifikationsmanagement-Software können Sie Informationen über Kompetenzen in Echtzeit einsehen und anpassen.
Zögern Sie nicht länger, und nutzen Sie die oben genannten Hilfsmittel und Tipps, um die Kompetenzentwicklung ernsthaft voranzutreiben! Davon werden Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter profitieren.
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